Luft und Wärme
Wohlige Wärme liegt in der Luft
Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Frischluft sind die wichtigsten Bausteine eines gesunden, behaglichen Wohnraumklimas.
Unser Wärmehaushalt wird von der Körpertemperatur bestimmt und durch Wärmeaustausch geregelt. Je nach körperlicher und geistiger Verfassung haben wir ein unterschiedliches Wärmebedürfnis. Für die Wohnqualität ist es daher entscheidend, die Bausteine des Wohnraumklimas entsprechend beeinflussen zu können.
Beim Wärmeaustausch zwischen Körpern führen stark unterschiedliche Oberflächentemperaturen zu lokalen Wärmeverlusten. Wenn beispielsweise Ihr Fußboden eiskalt ist, dann bekommen Sie auch kalte Füße. Warme Körper, wie Kachelöfen, strahlen behagliche Wärme aus, kalte Wandoberflächen und Fußböden aber verbreiten entsprechendes Kältegefühl.
Zentralheizung oder Kachelofen?
Am behaglichsten wird die Strahlungswärme eines Kachelofens empfunden. Eine Zentralheizung mit Hochtemperatur-Heizkörpern, wie in den meisten Stadtwohnungen im Einsatz, gibt nur 10-15% Strahlungswärme ab. Der Rest wird als Konvektionswärme abgegeben, wodurch es zu entsprechender Luftbewegung, Staubentwicklung und zu trockener Luft kommt. Zwischen diesen beiden Extremen liegen Niedertemperatur-Radiatoren, Fußboden- und Flächenstrahlungsheizung etc. Die ideale Heizung muß immer entsprechend den Wohngegebenheiten und Wohnwünschen maßgeschneidert werden.
Kachelofen
Zentralheizung
Kalte Wandoberflächen und Böden stören Wohlbefinden!
Im Idealfall ist der Temperaturunterschied zwischen der Raumtemperatur und den Flächen die einen Wohnraum umschließen nicht geringer als 20°C und nicht höher als 50°C. Für den Fußboden gilt: Die Kontakttemperatur der nackten Fußsohle soll bei der Berührung mit dem Boden nicht unter 22°C absinken.
Der Weg zum besseren Raumklima
In Räumen mit Flächenstrahlungsheizung ist ein optimales Wohnklima ohne weiteres zu erreichen. Bei Zentralheizungen gestaltet sich dieses Vorhaben um einiges schwieriger. Im wesentlichen müssen zwei Voraussetzungen erfüllt werden:
- eine entsprechende Wärmedämmung der Außenbauteile
- in Verbindung mit einem effizienten Wärmespeichervermögen sorgt dafür, daß sich Raumluft und Wandtemperatur annähern.
Luft und Wasser
Ohne Wasser kein Wohlbefinden
Eine Mindestmenge an Wasser braucht der Körper auch in der Raumluft. Gemütlich und behaglich wird ein Raum – in Abhängigkeit von der Raumnutzung und Raumlufttemperatur – bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60% empfunden. Für Experten ist aber der absolute Wassergehalt der Raumluft für exakte Angaben zur idealen relativen Luftfeuchtigkeit entscheidend. Diese Bewertung ist jedoch für den Laien zu kompliziert. Halten Sie sich daher an die Richtwerte, und messen Sie mit einem Hygrometer. Hängen Sie oder stellen Sie das Hygrometer an einen Ort, zu dem Sie oft hinsehen. Dieses Meßinstrument hilft nur dann, wenn es Sie erinnert, mehr zu lüften.
Behaglichkeit in Abhängigkeit von Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur
Behaglichkeit in Abhängigkeit von Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur
Grundsätzlich gilt:
- Zu feuchte Luft bedingt den Anstieg des Wassergehaltes der Raumluft: Damit wächst die Beschwerlichkeit des Atmens, und die Gefahr von Schimmel-Befall steigt ab 60% Luftfeuchte beträchtlich. Über hohe Luftfeuchtigkeit freuen sich auch die Staubmilben, die Asthma verursachen können: Ab 50% finden sie ideale Lebensbedingungen und vermehren sich schnell.
- Zu trockene Luft führt auf Grund der Staubbelastung in unserer Wohnumgebung zur Reizung der Schleimhäute.
Tips & Tricks
Klimatest ohne Hygrometer
In der kalten Jahreszeit können Sie auch ohne technische Hilfsmittel den Klimatest machen: Werfen Sie nach dem Aufstehen einen Blick auf die Fensterscheiben Ihres Schlafzimmers. – sehen Sie Wassertropfen? Wenn ja, ist es höchste Eisenbahn, mehr zu lüften, eventuell die Außenwände zu dämmen und Kältebrücken zu beseitigen.
Hilfe, trockene Luft!
Oft klagen wir im Winter über trockene Luft in Wohnräumen. Dieses Gefühl kommt jedoch häufig von Staub oder Schadstoffen in der Luft. Messen Sie zuerst mit einem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit, bevor Sie teure Luftbefeuchter erstehen. Denken Sie auch daran, daß eine zu hohe Luftfeuchtigkeit das Atmen erschwert und Schimmelbefall begünstigt.
Behagliche Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 50%!
Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit sind ein unzertrennliches Paar. Zu jeder Raumtemperatur gibt es die ideale Luftfeuchtigkeit zum wohligen Wohnen. Zum Beispiel wird bei 22°C eine relative Luftfeuchtigkeit von 50% als angenehm empfunden. Viele Experten sprechen von 40-60% idealer Luftfeuchtigkeit. Das Problem dabei ist: Wenn die Luftfeuchtigkeit am Tag bei 60% liegt, steigt sie in der Nacht mit großer Wahrscheinlichkeit über diesen Grenzwert, da wir im Schlaf Feuchtigkeit in die Luft abgeben (Atmung, Schwitzen). Werfen Sie in der Früh einen Blick auf Ihre Fenster: Wenn sie beschlagen sind steigt die Gefahr von Schimmel und Staubmilbenbefall! Um so wichtiger ist es, das Schlafzimmer vor dem Zubettgehen ausreichend lüften.
Transportunternehmen Raumluft
Wir leben heute in einer „gut gedämmten“ Welt. Dichte Fenster und Türen vermeiden unnötige Wärmeverluste und lästigen Durchzug. Durchschnittlich 30m³ Frischluft benötigt ein Mensch pro Stunde. In Streßsituationen oder bei körperlicher Anstrengung erhöht sich der Bedarf. In zu wenig gelüfteten Räumen steigt durch unseren Stoffwechsel der Gehalt an Kohlendioxyd. Schnell stellen sich Müdigkeit und Abgespanntheit ein. Darüber hinaus können sich in der abgestandenen Raumluft mehr Schadstoffe ansammeln.
Mehr Lüften tut wohl!
Der Mensch benötigt je nach körperlicher Belastung 30-60m³ Frischluft pro Stunde.
Für ein wohliges Wohnraumklima gilt daher der Leitsatz, durch kontrolliertes Lüften (evtl. gekippte Fenster oder Luftschächte) rund um die Uhr ein schadstoffreies Raumklima zu schaffen. Bei Bedarf wird die Dauerbelüftung durch Stoßlüften ergänzt. Wenn Sie nicht richtig lüften, kommt es zu einer Ansammlung von Krankheitskeimen, Pilzsporen und Schadstoffen wie CO2, Radon, Lindan, Formaldehyd etc.
Tips & Tricks
Kontrollierter Luftaustausch rund um die Uhr
Wenn möglich, soll für eine kontrollierte Frischluftzufuhr rund um die Uhr gesorgt werden. Früher erfolgte in den meisten Wohnungen ein laufender Luftaustausch über die Fugen von Fenstern und Außentüren. Heute sind Fenster und Türen dicht. Versuchen Sie daher, mit (kleinen) gekippten Fenstern oder Luftschächten eine ständige Frischluftzufuhr zu ermöglichen. Unterstützt wird das angenehme Raumklima weiters durch eine unterschiedliche Raumtemperierung.
Stoßlüften 4-6mal/Tag!
Experten empfehlen in der Heizperiode als Ergänzung zur kontrollierten Dauerbelüftung mindestens 4mal täglich, 4-7 Minuten Stoßlüften (weit geöffnete Fenster), damit bei jedem Stoßlüften die gesamte Raumluft ausgetauscht wird. Bei hoher Wärmespeicherfähigkeit von Wänden, Decken, Fußböden und Mobilar, was meist der Fall ist, geht kaum Wärme verloren. Die zugeführte Frischluft wird rasch wieder erwärmt.
Vermeiden Sie Zug!
Jede Luftbewegung im Raum entzieht dem Körper Wärme. Viele Menschen vertragen keinen Zug und reagieren mit Erkältungserkrankungen und Muskelentzündungen. Luftgeschwindigkeiten von mehr als 0,2m/s werden in Räumen als unangenehm empfunden. Besonders störend empfindet man einen kühlen Luftzug in warmer Raumluft. Im Idealfall hat die hereinströmende Luft die gleiche Temperatur wie die im Wohnraum. Als Faustregel gilt: Je schneller der Luftstrom, desto unangenehmer, kälter wird er empfunden. Machen Sie Fenster und Türen dicht, aber vergessen Sie nicht auf das richtige Lüften.